Tesla Roadster - ein E-Klassiker geht in Rente

 

 135.000 km Tesla Roadster-Geschichte

 Tesla Club Austria – Mitgründer Manfred Hillinger mottet seinen Roadster ein

 

Am 18. August 2011 lieferte Tesla das orange Elektrogerät - Tesla Roadster 2.5 -

mit gerade einmal 180 km auf der Uhr an meine Bordsteinkante. Wer sollte ahnen, dass kurz darauf eine einzigartige Odyssee begann?

 

Noch im September 2011 traf ich mit dem Elektroautopionier und Schweizer Louis Palmer einen der führenden und inspirierendsten Köpfe der e-mobilen Szene. In den Jahren 2012 bis 2015 folgten tausende elektrische Kilometer im Namen der Elektromobilität quer durch Österreich und Europa.

Von Genua bis Amsterdam 2012, von Eichgraben im Wienerwald bis Küsnacht in der Schweiz 2013, von Stuttgart auf die Seebodenalp in der Schweiz und zurück nach Wien 2014 und in 30 Stunden von Berlin nach Bern 2015, mehrmals auf den Großglockner, einmal rund um die vier Dolomiten, Teilnahme an der Silvretta Montafon und viele E-Mobility-Events mit unzähligen Publikumstestfahrten. Eine solch intensive Nutzung führt zwangsläufig auch mal zu brenzligen Situationen, daher machte ich mir schon sehr früh Gedanken - wo fährt man mit einem Tesla Roadster hin, wenn die Carbonkarosse mal Schaden nehmen sollte?

 

 

Und es kam wie es kommen muss - da fährt man über 5.000 km quer durch Europa und im Dezember 2012 zuhause in Wien bei einer Routinefahrt knallt jemand von links kommend in den Roadster. Kotflügel, vordere Stoßstange und Felge links vorne benötigten dringendst eine fachlich versierte Hand.

Ein weiterer Klassiker an Schäden entstand 2013 bei der ersten Glocknerfahrt mit Louis Palmers Wavetrophy. Noch voller Enthusiasmus an der Kaiser Franz Josefs-Höhe angekommen, verewigte sich der Glockner in den Felgen auf der rechten Seite bei der Abfahrt Richtung Heiligenblut. Wer sie kennt, der respektiert die hohen Randsteine des Großglockner. Ich jetzt auch.

Die vielen Kilometer über die Jahre bei jedem Wetter, Sommer wie Winter und natürlich der in Österreich überbordende Gebrauch von Salz haben seine Spuren am Roadster hinterlassen. Manche mögen jetzt angesichts der Nutzung dieses hammergeilen Fahrzeugs die Augen verdrehen, aber für mich war und ist es DAS Auto für meinen täglichen Mobilitätsbedarf. Jeder Kilometer Spaß pur. Dennoch ist nun die Zeit gekommen etwas auf den Erhalt für die Zukunft zu achten und den Roadster in seine verdiente „Rente“ zu schicken. So folgte eine komplette Aufbereitung des Roadsters oben wie unten, innen wie außen.

In all den Fällen trat Roman Zeiler mit seinem Team auf den Plan. Schon 2010 erkannte Roman das Potential von Tesla und absolvierte 2013 als einer der ersten in Österreich die zukunftsweisende Zertifizierung zum Tesla Bodyshop. Perfekt wurde der damalige Frontschaden 2012 behoben, sowie mehrmals die Felgenschäden ohne sichtbare Spuren ausgemerzt. Als Meisterstück und vorläufig letzte Aktion wurde die Aufbereitung des Roadsters zur vollsten Zufriedenheit bewerkstelligt. Lack glänzt wieder wie damals bei der Auslieferung und die Korrosionsspuren von Salz, Wasser, Wind und Wetter am Fahrwerk sind beseitigt.

Die zukünftig wenigen Kilometer bei Schönwetterausfahrten werden zum Genuss werden. Mit etwas Wehmut werde ich auf die tausenden Kilometer der letzten 9 Jahre zurückblicken, es war jeden Kilometer wert - so wie jeder Euro bei Roman Zeiler es wert war. Danke an Roman Zeiler und sein Team für die tolle Zusammenarbeit!

 

Meine Roadster-Statistik

Als alter „Statistiknerd“ und Big-Data-Fan hab ich die Roadster-Jahre mal durchgerechnet. Dass sich ein Sportwagen so gut wie niemals rechnet wusste ich bereits 2011. Dennoch - vergleicht man die Daten seit damals mit einem gleichwertigen Verbrenner der 400 PS-Klasse in Leistung, Performance und ... naja ... Spaß im Budgetrahmen um 70tsd Euro hab ich die Mehrkosten für die E-Sportler-Version von rund 50tsd Euro über die letzten 8-9 Jahre durch die Einsparung bei:

  • Verbrauch für 135tsd km ca. 12.000,-
  • Kfz-Steuer ca. 14.500,-
  • Versicherung ca. 16.500,-
  • Wartung (Standard ohne Sonderfälle) ca. 8.000,- 

wieder hereingeholt. Man glaubt es kaum, aber ab jetzt wird der Roadster Jahr für Jahr und Kilometer für Kilometer günstiger und erreicht auch irgendwann einen Brake-Even ... im Vergleich natürlich nur, real ist auch ein E-Sportler ein Kostenfass ohne Boden. Jedoch ein vergleichsweise sehr kleines.

Seit Juni 2019 befüllt sich ein neuer Statistikdatensatz für das Model 3. Bei aktuell budgetierten monatlichen Betriebskosten von unter EUR 150,- muss ich schon darüber nachdenken ob sich hier mein Zeitaufwand das zu tracken überhaupt noch lohnt. Wie sich da jemand heutzutage noch für einen Benziner oder Diesel entscheiden kann, erschließt sich mir nicht.

 

Elektrische Grüße, euer Gründungsmitglied Manfred