Model X mit Anhänger, geht das?

Das Model X von Tesla ist mittlerweile schon öfters auf heimischen Straßen zu sehen. Wie sich der X aber verhält, wenn man ihm schwere Frachten hinten dranhängt, zeigt ein Praxistest von Teslaclub-Mitglied Johann Winkelmaier, der mit dem X inklusive Anhänger einen Oldtimer aus Kroatien abgeholt hat.

 

Die Fahrt ging vom südoststeirischen Fehring auf die kroatische Insel Cres, genauer gesagt nach Valun. 388 km standen laut Navi auf dem Programm, eine neue, unbekannte Herausforderung an Fahrzeug, Fahrer und die Batterien des Tesla X 90D. Grund für das Betreten dieser Art von elektromobilem Neuland war die Überstellung eines fahruntauglichen Renault R4, Baujahr 1991, von Kroatien in die Steiermark.

 

„Ohne Anhänger könnte man die Strecke mit meinem X vermutlich knapp ohne Aufladung durchfahren“, vermutet Johann Winkelmaier. „Aber die ersten Kilometer haben gezeigt, dass man mit leerem Anhänger alles mal 1,5 planen muss und danach, im vollbeladenen Zustand, mal zwei. Auffallend ist auch, dass man bergab, wenn der X üblicherweise Energie zurückgewinnt, den Schub des Anhängers merkt und eigentlich zusätzlich Strom verbraucht“, so der Fehringer Apotheker.

 

Ob mit oder ohne Anhänger, der X war auch in Kroatien überall ein Hingucker. Bei Pausen, wenn die Türen hochgeklappt waren, oder auf der Fähre war der Tesla-SUV begehrtes Fotoobjekt – und dass der auch Lasten ziehen kann, war ohnehin für die meisten „Fans“ ein Novum.

Die Rückfahrt mit dem R4 am Buckel gestaltete sich letztlich als durchaus spannend. Denn für die Strecke von der Supercharger-Ladestation in Kozina nach Maribor wurden 350 km aufgeladen, was für die tatsächliche Strecke von 210 km am Ende fast zu wenig war. „Es gab viele bergauf-bergab-Streckenabschnitte und natürlich das Gewicht der Ladung, die dem X im wahrsten Sinn des Wortes den Saft raussaugten“, so Winkelmaier. Daher mussten sie, übrigens voll besetzt mit sechs Personen, fast 20 km hinter einem LKW im Windschatten nachschleichen, damit der Supercharger in Maribor mit viel „Heimweh“ erreicht werden konnte. „Minus 2 % (!) Batteriestand und -11 km zeigte der X am Ende an, Glück gehabt. Ich kann nur raten, mit Anhänger noch mehr Reserveenergie aufzuladen bzw. einzuplanen.“

 

Die Supercharger-Versorgung für den „Normalbetrieb“ ist Richtung slowenische und kroatische Küste soweit in Ordnung, nur in Richtung Zagreb ist die Region noch ein weißer Fleck in Sachen Supercharger. Dafür ist die Versorgung mit dem Tesla-eigenen Internet bzw. LTE sehr gut, das funktionierte sogar auf der Insel Cres sehr gut, bestätigte der „Überstellungstrupp“.

 

Den Abschluss der abenteuerlichen Fahrt bildete ein gemütlicher Kaffee und eine Aufladung an den neuen Tesla-Ladestationen auf Schloss Kapfenstein. Schön, wieder daheim zu sein, dachten sich wohl alle - außer der R4, der muss sich hier erst eingewöhnen!

Zur Belohnung für die lange Reise gabe es im Schloss Kapfenstein einen Kaffee für die Fahrer und Strom für den X.
Zur Belohnung für die lange Reise gabe es im Schloss Kapfenstein einen Kaffee für die Fahrer und Strom für den X.
Johann Winkelmaier und seine an Land gezogene “Beute“ ein Renault R4
Johann Winkelmaier und seine an Land gezogene “Beute“ ein Renault R4